Was bedeutet Fehlsichtigkeit?
Du fragst dich, warum du in der Ferne oder Nähe unscharf siehst? Dann leidest du vielleicht unter einer sogenannten Fehlsichtigkeit (Ametropie). Dabei handelt es sich um eine Abweichung von der sogenannten Emmetropie, also dem Zustand, in dem dein Auge im entspannten Zustand ein Bild exakt auf der Netzhaut scharf abbilden kann.
Fehlsichtigkeit ist weit verbreitet – Millionen Menschen in Deutschland sind davon betroffen. Wichtig ist: Fehlsichtig zu sein, bedeutet nicht krank zu sein. Es ist vielmehr ein optischer Fehler, der sich beispielsweise mit einer Brille gut korrigieren lässt. Doch um zu verstehen, was genau los ist, solltest du den Unterschied zwischen den häufigsten Formen von Fehlsichtigkeit – der Kurzsichtigkeit und der Weitsichtigkeit – kennen.
Kurzsichtigkeit (Myopie)
Symptome: Wenn du in der Nähe gut sehen kannst, aber entfernte Objekte verschwommen wirken, bist du wahrscheinlich kurzsichtig. Alltagssituationen wie Straßenschilder lesen oder in einem Meeting-Raum die Präsentation zu erkennen, können dann zur Herausforderung werden.
Ursachen: Bei Kurzsichtigkeit ist der Augapfel im Verhältnis zur Brechkraft des Auges zu lang. Dadurch wird das Bild vor der Netzhaut fokussiert – und erscheint in der Ferne unscharf. Auch eine zu stark brechende Linse oder Hornhaut kann Ursache sein.
Entstehung: Myopie entwickelt sich häufig im Kindes- oder Jugendalter und kann im Laufe der Zeit fortschreiten. Eine genetische Veranlagung sowie Umwelteinflüsse wie intensives Nahsehen (z. B. durch Bildschirmarbeit) spielen eine Rolle.
Korrektur: Kurzsichtigkeit wird mit sogenannten Minusgläsern (auch Konkavgläsern) korrigiert, die das Licht streuen, sodass es wieder korrekt auf der Netzhaut landet. Alternativ kannst du auch Kontaktlinsen tragen oder dich – nach Rücksprache mit einem Augenarzt – für eine Laserbehandlung entscheiden.
Weitsichtigkeit (Hyperopie)
Symptome: Wenn du in der Ferne meist gut sehen kannst, aber das Lesen oder Arbeiten in der Nähe anstrengend oder verschwommen ist, deutet das auf eine Weitsichtigkeit hin. Oft treten dabei auch Kopfschmerzen und Augenermüdung auf.
Ursachen: Bei Hyperopie ist der Augapfel zu kurz oder die Brechkraft des Auges zu schwach. Das einfallende Licht wird hinter der Netzhaut fokussiert, was insbesondere beim Nahsehen zu Problemen führt.
Entstehung: Weitsichtigkeit ist oft angeboren. Junge Menschen können die Fehlsichtigkeit durch Akkommodation (die Anpassungsfähigkeit der Augenlinse) häufig noch gut ausgleichen. Mit zunehmendem Alter lässt diese Fähigkeit jedoch nach.
Korrektur: Plusgläser (auch Konvexgläser) bündeln das Licht und helfen dabei, es korrekt auf die Netzhaut zu projizieren. Auch hier kommen Kontaktlinsen oder operative Verfahren infrage.
Weitere Formen der Ametropie
Neben Kurz- und Weitsichtigkeit gibt es weitere Varianten der Fehlsichtigkeit, die du kennen solltest:
Astigmatismus (Stabsichtigkeit)
Hierbei ist die Hornhaut ungleichmäßig gekrümmt, sodass das Licht in mehreren Brennpunkten auftrifft. Das führt zu verzerrtem oder verschwommenem Sehen – sowohl in der Nähe als auch in der Ferne. Erfahre hier mehr über Hornhautverkrümmung.
Presbyopie (Alterssichtigkeit)
Diese Form betrifft uns alle irgendwann: Ab etwa dem 40. Lebensjahr verliert die Linse an Elastizität, was das Nahsehen erschwert. Das ist keine klassische Fehlsichtigkeit, sondern ein natürlicher Alterungsprozess. Hier erfährst du mehr über Alterssichtigkeit.
Brauche ich eine Brille?
Viele Menschen merken erst spät, dass ihre Sehleistung nachlässt und sie womöglich eine Brille brauchen. Dies sind typische Anzeichen, die auf eine Fehlsichtigkeit hindeuten:
Verschwommenes Sehen in der Nähe oder Ferne
Häufiges Zusammenkneifen der Augen
Kopfschmerzen nach dem Lesen oder Bildschirmarbeit
Müde oder trockene Augen
Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome bei dir beobachtest, solltest du unbedingt einen Sehtest machen. Das geht unkompliziert in jedem unserer Stores. Vereinbare am besten direkt einen Termin für einen kostenlosen Sehtest.
Was sind Dioptrien?
Die Stärke deiner Fehlsichtigkeit wird in Dioptrien (dpt) gemessen. Minuswerte stehen für Kurzsichtigkeit, Pluswerte für Weitsichtigkeit. Je höher der Wert, desto stärker die benötigte Korrektur.
Korrektionsmöglichkeiten im Überblick
Brillen: Brillen sind der Klassiker unter den Sehhilfen. Sie sind unkompliziert, stylisch und individuell anpassbar. Du kannst zwischen verschiedenen Glasarten (Einstärken, Gleitsicht, entspiegelt etc.) und Brillengestellen wählen.
Kontaktlinsen: Kontaktlinsen bieten dir mehr Bewegungsfreiheit und ein uneingeschränktes Sichtfeld. Es gibt sie in vielen Varianten: von Tageslinsen über Monatslinsen bis hin zu Speziallinsen bei Hornhautverkrümmung.
Refraktive Chirurgie: Wenn du keine Sehhilfe tragen möchtest, kannst du deine Augen lasern lassen. Verfahren wie LASIK oder PRK korrigieren die Hornhaut so, dass das Licht wieder korrekt gebrochen wird. Wichtig: Eine gründliche Voruntersuchung und Beratung durch einen Spezialisten ist hier unerlässlich!
Warum regelmäßige Sehtests so wichtig sind
Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit sind weit verbreitete Formen der Fehlsichtigkeit, die sich gut korrigieren lassen – vorausgesetzt, sie werden frühzeitig erkannt. Leider bemerken viele Menschen eine Verschlechterung ihres Sehvermögens erst dann, wenn es bereits ihren Alltag beeinträchtigt.
Deshalb ist es besonders wichtig, regelmäßig einen Sehtest durchführen zu lassen – idealerweise alle 2 Jahre, es sei denn du bemerkst bereits leichte Veränderungen in deiner Sicht. Durch die regelmäßige Überprüfung lassen sich selbst leichte Veränderungen der Sehstärke rechtzeitig feststellen und passende Maßnahmen ergreifen. Warte nicht, bis du unscharf siehst oder deine Augen schmerzen.
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