Du hast eine neue Brille und obwohl deine Sehstärke korrekt ist, wirkt alles irgendwie „nicht ganz richtig“? Vielleicht bekommst du schneller Kopfschmerzen, fühlst dich beim Gehen unsicher oder deine Augen ermüden ungewöhnlich schnell. All das kann ein Hinweis darauf sein, dass deine Brille falsch zentriert ist – ein Problem, das häufiger vorkommt, als viele denken.
In diesem Ratgeber erfährst du, woran du erkennst, ob deine Brille nicht richtig sitzt, was genau bei der Zentrierung schieflaufen kann und warum es so wichtig ist, das Problem frühzeitig zu beheben.
Was bedeutet es, wenn eine Brille „zentriert“ ist?
Damit du mit deiner Brille klar und entspannt sehen kannst, müssen die Gläser exakt auf deine Augen abgestimmt sein. Der entscheidende Punkt dabei ist die sogenannte Zentrierung. Diese meint die genaue Ausrichtung der Gläser vor deinen Pupillen. Jeder Mensch hat eine individuelle Pupillendistanz, also den Abstand zwischen den Augen, sowie eine unterschiedliche Augenhöhe. Diese Werte bestimmen, wo das optische Zentrum des Glases liegen muss.
Bei Einstärkengläsern ist diese Zentrierung schon wichtig, aber bei Gleitsichtgläsern absolut entscheidend. Hier fließen mehrere Sehbereiche (für Nähe, Ferne und Zwischenzonen) ineinander, sodass schon kleinste Abweichungen die Sehleistung stark beeinflussen können. Eine Brille, die optisch gut aussieht, aber nicht auf deine individuellen Sehwerte abgestimmt wurde, kann auf Dauer mehr Probleme verursachen als lösen.
Wie äußert sich eine falsch zentrierte Brille?
Wenn die Gläser nicht exakt an der richtigen Position vor dem Auge sitzen, kann das eine Reihe von Beschwerden auslösen – oft ohne dass man direkt an die Brille als Ursache denkt. Viele Betroffene berichten von wiederkehrenden Kopfschmerzen, die besonders im Stirn- oder Schläfenbereich auftreten. Auch ein unangenehmes Druckgefühl hinter den Augen oder ein ständiges Zusammenkneifen der Augen kann ein Hinweis sein.
Ein weiteres häufiges Symptom ist Schwindel, vor allem beim Gehen, Treppensteigen oder beim Blickwechsel zwischen verschiedenen Entfernungen. Manche empfinden das Sehen durch ihre neue Brille als „wackelig“ oder bekommen das Gefühl, dass der Boden sich bewegt – besonders bei Gleitsichtbrillen.
Nicht selten stellen sich auch Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich ein. Denn unbewusst versucht der Körper, durch bestimmte Kopfhaltungen den falschen Sehpunkt zu kompensieren. Das belastet die Muskulatur und kann langfristig zu Fehlhaltungen führen. Wenn du das Gefühl hast, dass du dich trotz richtiger Brillenwerte nicht wohlfühlst oder nie richtig „ankommst“ in deiner Brille, könnte die Ursache eine fehlerhafte Zentrierung sein.
Warum kann die Zentrierung überhaupt falsch sein?
Die Ursachen für eine fehlerhafte Zentrierung sind vielfältig. Häufig beginnt es schon bei der Messung. Wird deine Pupillendistanz oder Einschleifhöhe ungenau erfasst (zum Beispiel weil du beim Messen nicht gerade in die Kamera blickst oder das Gerät nicht korrekt justiert ist) kann sich dieser Fehler direkt auf das Ergebnis auswirken. Auch beim Einschleifen der Gläser in die Fassung kann es zu Abweichungen kommen.
Ein weiterer Punkt ist der Sitz der Brillenfassung selbst. Wenn die Brille nicht richtig eingestellt ist und zu locker, zu eng oder schief auf der Nase sitzt, verschiebt sich automatisch auch das optische Zentrum der Gläser und damit dein Sehpunkt. Und nicht zuletzt sind Online bestellte Brillen ein häufiger Grund für Zentrierprobleme, da dort individuelle Anpassungen meist entfallen.
Was kannst du tun, wenn du eine fehlerhafte Zentrierung vermutest?
Wenn du das Gefühl hast, mit deiner Brille stimmt etwas nicht, solltest du dem unbedingt nachgehen – vor allem, wenn die Beschwerden regelmäßig auftreten oder sich mit der Zeit sogar verschlimmern. Am besten suchst du deinen Optiker auf und schilderst ihm genau, was du wahrnimmst. Je konkreter du dabei bist – also wann die Beschwerden auftreten, wie sich dein Sehen anfühlt, ob sich bestimmte Blickrichtungen unangenehm anfühlen – desto besser kann er die Ursache eingrenzen.
Versuche nicht, die Brille selbst zurechtzubiegen oder an der Passform herumzuschrauben. Schon kleine Veränderungen an den Bügeln oder dem Nasensteg können das Sehen weiter verschlechtern, wenn sie unprofessionell durchgeführt werden. Fachleute arbeiten hier mit spezieller Technik, die deine aktuellen Zentrierdaten erfasst und mit den Sollwerten vergleicht.
Wird eine Abweichung festgestellt, kann der Optiker die Brille in vielen Fällen direkt anpassen. Manchmal reicht eine Neuausrichtung der Fassung, in anderen Fällen müssen die Gläser neu eingeschliffen oder sogar ersetzt werden. In jedem Fall lohnt sich die Kontrolle, denn eine fehlerhaft zentrierte Brille ist keine Option.
Besonders heikel: Gleitsichtbrillen und Zentrierung
Wenn du Gleitsichtgläser trägst, ist das Thema Zentrierung besonders kritisch. Hier spielt nicht nur die horizontale und vertikale Ausrichtung eine Rolle, sondern auch die Blickführung durch die verschiedenen Sehbereiche. Schon kleinste Verschiebungen können dazu führen, dass du den Nahbereich verfehlst oder den Übergang zwischen Fern- und Zwischenzone als unangenehm empfindest. Manche Nutzer beschreiben ein „Schwimmen“ des Bildes oder das Gefühl, ständig den Kopf bewegen zu müssen, um richtig zu sehen.
Diese Symptome sind nicht ungewöhnlich, aber sie sollten nicht dauerhaft sein. Die Eingewöhnungszeit bei Gleitsichtbrillen beträgt in der Regel wenige Tage bis maximal zwei Wochen. Wenn du nach dieser Zeit immer noch Probleme hast, ist eine Überprüfung der Zentrierung dringend zu empfehlen.

Gutes Sehen beginnt mit exakter Zentrierung
Eine perfekt zentrierte Brille ist kein Luxus, sondern die Voraussetzung für entspanntes und klares Sehen. Wenn du unter Kopfschmerzen, Augenbrennen, Schwindel oder Nackenproblemen leidest, obwohl deine Brillenwerte stimmen, lohnt sich ein genauer Blick auf die Ausrichtung deiner Gläser.
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Häufig gestellte Fragen
Eine falsch zentrierte Brille macht sich meist nicht durch offensichtliche Fehler bemerkbar, sondern durch schleichende Beschwerden. Typische Hinweise sind Kopfschmerzen, vor allem im Stirnbereich, müde oder brennende Augen, unscharfes Sehen oder ein unangenehmes Druckgefühl hinter den Augen. Auch Schwindel, Gleichgewichtsstörungen und Nackenschmerzen können auftreten. Besonders auffällig wird es, wenn sich diese Symptome nach dem Tragen der Brille verstärken oder du dich auch nach mehreren Tagen nicht an deine neue Brille gewöhnen kannst.
Ja, das ist sogar eines der häufigsten Symptome. Wenn die optischen Mittelpunkte der Gläser nicht exakt auf deine Pupillen abgestimmt sind, müssen deine Augen ständig gegensteuern. Diese permanente Anstrengung führt zu Überlastung der Augenmuskulatur, was sich häufig in Form von Kopfschmerzen äußert – vor allem bei längerer Bildschirmarbeit oder beim Lesen. Wird die Ursache nicht behoben, können die Beschwerden chronisch werden.
Die Zentrierung erfolgt durch die präzise Ermittlung der Pupillendistanz (PD) und der Einschleifhöhe – also der Position der Pupillen sowohl in der Horizontalen als auch Vertikalen. Viele Optiker nutzen hierfür digitale Zentriersysteme mit Kameras oder Tablets, die deine Augenposition exakt erfassen. Diese Daten werden dann beim Einschleifen der Gläser in die Brillenfassung berücksichtigt. Entscheidend ist auch die Berücksichtigung deiner natürlichen Kopfhaltung und Blickrichtung.
Wenn du den Verdacht hast, dass deine Brille falsch zentriert ist, solltest du sie unbedingt bei einem Optiker überprüfen lassen. Dort wird zunächst kontrolliert, ob die Gläser korrekt in der Fassung positioniert sind und ob die Fassung richtig auf deinem Gesicht sitzt. Ist das nicht der Fall, kann der Optiker die Brille nachjustieren oder – falls nötig – eine neue Verglasung mit korrekter Zentrierung veranlassen. In manchen Fällen übernimmt der Hersteller bei einem objektiv nachweisbaren Fehler die Kosten für eine Neuanfertigung.
In der Regel solltest du dich innerhalb von wenigen Tagen bis maximal zwei Wochen an eine neue Brille gewöhnen – insbesondere bei leichten Veränderungen der Sehstärke. Bei Gleitsichtgläsern oder stark veränderten Werten kann die Eingewöhnung etwas länger dauern. Wenn du jedoch nach zwei Wochen immer noch unter Unwohlsein, Schwindel oder Unschärfe leidest, ist das ein Warnzeichen. Oft liegt die Ursache dann nicht in der Glasstärke, sondern in der Zentrierung oder dem Sitz der Brille.
Absolut. Gleitsichtbrillen sind besonders empfindlich gegenüber Zentrierungsfehlern, da sie mehrere Sehbereiche in einem Glas vereinen – für die Nähe, die Zwischenentfernung und die Ferne. Jeder dieser Sehbereiche muss exakt dort liegen, wo dein Blick hindurchführt. Schon kleine Abweichungen können dazu führen, dass du beim Lesen keine klare Sicht bekommst oder beim Gehen ein schwankendes Bild wahrnimmst. Eine präzise Anpassung ist bei Gleitsichtgläsern entscheidend für einen angenehmen Tragekomfort.
Ja, das ist ein häufiges Problem bei Online-Bestellungen. Zwar kannst du dort oft deine Pupillendistanz angeben, aber ohne eine professionelle Messung durch einen Optiker fehlen weitere wichtige Parameter – etwa die Einschleifhöhe, die Position der Brille im Gesicht oder deine natürliche Kopfhaltung. Diese individuellen Werte sind entscheidend für eine korrekte Zentrierung. Eine Brille von der Stange kann das in der Regel nicht leisten, besonders bei Gleitsicht- oder Arbeitsplatzgläsern.